SchaberSchnack #2

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Eine neue Folge SchaberSchnack #2. Diesmal im Interview: Jasmin Räsänen von Morben Design.

Kreative Ruhrpottzicke im SchaberSchnack #2 mit Jasmin Räsänen von „Morben Design“

Jasmin Räsänen ist 2014 nach Finnland ausgewandert und hat dort die Liebe zur Handarbeit entdeckt. Heute verkauft sie erfolgreich auf MyBoshi und Crazypatterns*. Sie hat auch einen Ravelry-Account und eine eigene Website, wo Sie Ihre Anleitungen auch als Abo anbietet. Wer genauso Häkelbegeistert ist und die Anleitungen gerne ausprobieren möchte, der kann der Morben-Community auf Facebook beitreten oder auch der Seite folgen.

Jasmin, erst mal vielen Dank, daß Du Dir die Zeit für dieses Interview nimmst. Ich falle auch sogleich über Dich her. Daß Du der Leidenschaft des Handarbeitens verfallen bist, denke ich, dürfte jedem bekannt sein. Wann und, vor allem, wie hast Du diese Leidenschaft für Dich entdeckt?

Danke für die Möglichkeit zu diesem Interview.

Ich habe das Häkeln erst entdeckt, als ich nach Finnland gezogen bin. Müsste so im Sommer 2014 gewesen sein.

Ich hatte erst mit dem Stricken angefangen, aber wir wurden nicht so richtig warm.

Schuld ist eine Freundin. Sie stand bei mir vor der Tür, drückte mir einen Karton in die Hand, mit einer Anleitung für eine Eule, 3 Knäuel Baumwollgarn und eine Häkelnadel.

Oh, ich liebe Eulen, da hätte ich wohl auch begonnen

Die ersten Versuche sind kläglich gescheitert, und bis heute mag ich keine Amigurumi häkeln. Aber dafür habe ich die Tücher für mich entdeckt

Deine Kreationen tragen ja unter anderem die Namen Waldläufer, Schattenreich oder Salmiakki. Wie kommst Du auf diese Namen?

Viele der Namen kommen aus dem Tolkien Universum. Ich bin ein riesengroßer Fan. Einige Namen sind aus dem Finnischen. Meistens sind es Muster, die mich an irgendwas erinnern. Die Rauten beim Salmiakki eben an diese salzigen Pastillen, um die man in Finnland einfach nicht herum kommt.

Der Waldläufer erinnerte mich an Herr der Ringe. Aragon, der Waldläufer, mit dieser riesen Kapuze.

Auch der Name Deines Labels, Morben Design, unter dem Du veröffentlichst, ist eher ungewöhnlich. Was inspirierte Dich, gerade diesen Namen zu wählen?

Mein ursprünglicher Name war JoJa‘s Suomi. Aber als ich mein Gewerbe eintragen ließ, musste ich den Namen ändern. Ein sehr ähnlicher Name war hier schon registriert. Nachdem auch andere Vorschläge abgelehnt wurden, musste etwas her, das keiner hat. Daher bin ich wieder in die Tolkien Welt abgetaucht. Morben kommt aus der Sindarin Sprache. Die Sprache der Elben. Grob übersetzt bedeutet es so viel wie: Dunkelelb.

Ich liebe die Elben und bin großer Gothic Fan, daher „dunkel“ und „Elb“, es passte einfach.

Ich finde, das passt sehr gut. Da hat das Universum wohl ein bisschen nachgeholfen, daß aus dem ersten Namen nichts wurde. Was ist das Beste an Deinem Beruf?

Ja, das stimmt.

Das Beste an meinen Beruf? Ich kann das tun, was mir am meisten Spaß macht. Häkeln geht an jedem Ort. Man hat immer Wolle in allen möglichen schönen Farben um sich, kann seine Kreativität ausleben und man lernt super viele Leute kennen. Man kann wirklich sagen, häkeln verbindet und das weltweit.

Das kann ich nur bestätigen, schließlich schreibe ich gerade mit Dir. Finnland ist dabei ein gutes Stichwort, ich weiß ja, daß Du früher quasi bei mir ums Eck gewohnt hast. Ist es Dir damals nicht schwer gefallen nach Finnland zu gehen?

Ja und nein. Es ist schwer, es in Worte zu fassen. Auswandern war schon immer etwas, was mir im Kopf schwirrte. Aber es war immer halt nur so ein Gedanke. Ich hatte in Deutschland ja einen festen Job und meine Familie dort. Aber dann habe ich meinen jetzigen Mann kennengelernt und plötzlich war Auswandern nicht nur noch ein Gedanke, sondern eine echte Möglichkeit.

Den Job, die Wohnung etc. aufzugeben ist mir nicht so schwergefallen, aber meine Familie nicht mehr um mich zu haben, das war nicht so einfach.

Das kann ich gut nachvollziehen, meine Familie ist „nur“ 230 km entfernt und doch ist das manchmal schwer, daß sie nicht mal eben um die Ecke sind.

Was ist morgens Dein erster Gedanke, wenn Du aufwachst?

Kaffee.

Nein, ich muss mich morgens erstmal sortieren. Das dauert etwas, bis ich einen klaren Gedanken fassen kann. Wahrscheinlich überlege ich, was ich alles so für den Tag geplant habe. Aber das läuft dann auch nicht immer so wie gewollt.

Wie heißt es immer so schön, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. lach

Das trifft es genau

Wenn Du einen Tag aus Deinem Leben wiederholen könntest, welcher wäre das und warum?

Puh, … das ist eine schwere Frage. Wirklich nur einen?

Ich glaube, dann würde ich einen Tag wählen, an dem ich zusammen mit meinem Opa in seinem Garten war. Einfach, um meinem Opa nochmal zu sehen und weil die Tage im Garten immer die Schönsten waren.

Für welche Dinge hast Du Dich schon als Kind begeistert und hast Dir diese Begeisterung bis heute beibehalten?

Musik ist schon immer extrem wichtig für mich gewesen und ist es heute noch. Kopfhörer auf, Musik an, und den Rest vergessen.

Außerdem habe ich schon immer gerne gelesen.

Nun meine Lieblingsfrage: Was würdest Du tun, wenn Du nachts in einer Wollfabrik eingeschlossen wärst und am nächsten Tag niemand wüßte, daß Du da gewesen bist?

Ich gehe mal davon aus, eine Häkelnadel dabei zu haben, also würde ich wahrscheinlich alle möglichen Wollqualitäten und Farben und Farbverläufe testen und sehen wie sie verarbeitet aussehen und wie weich sie sind. Falls es Modalgarn gibt, werde ich dort wahrscheinlich hängen bleiben und mit dem Garn kuscheln.

Ich glaub, die Nacht muß dann eine Woche dauern.

Ja, eine Nacht ist viel zu kurz

Welches gefährliche Tier hättest Du gerne als Haustier, wenn es die Größe einer Katze hätte?

Hmm, … gelten Fledermäuse als gefährlich? Eher nicht, oder?

Einen Bären hätte ich dann gerne. Einfach wundervolle Tiere, obwohl ich wirklich bei jeden Waldspaziergang Angst habe, einem zu begegnen.

Ich denke Fledermäuse sind eher harmlos, aber wenn die nun die Größe einer Katze hätten? Ich glaub, dann könnten die auch gefährlich sein.

Kleine Vampire.

Wenn Du eine Regel aufstellen könntest, an die sich alle Menschen halten müßten, welche Regel wäre das?

Anderen keinen Schaden zuzufügen. Weder durch Taten noch durch Worte.

Ich gebe die Hoffnung noch nicht auf, daß Menschen in Frieden leben können.

Das würde eine friedliche Welt werden. Um noch mal auf das Handarbeiten zurück zu kommen, wie viele Ufos hast Du?

Ja, die Ufos… ich schätze so ca. 10 Stück

Träumst Du manchmal von Wolle oder Deinen Projekten? Hast Du im Traum schon mal ein Tuch erträumt und es dann nachgearbeitet?

Nein, noch nicht. Meine Träume sind meistens Zitat „schräg“. Dinosaurier auf Inline Skates. Kängurus, die einen mit Tennisbällen bewerfen. Sowas.

Und ich dachte immer, ich träume wirres Zeug „lach

Welchen Fantasy Charakter hättest Du gerne als Mitbewohner in Deiner WG?

Ja, definitiv einen Elben. Aber auch da gibt es so viele. Beleg Cúthalion wahrscheinlich, ihn mochte ich von Anfang an sehr gerne. Hätte gerne mehr über ihn gelesen.

Dazu fällt mir ein, wie stellst Du es Dir vor, mit Dir selbst als Mitbewohner zu leben?

Nee, geht gar nicht. Ich würde mich selbst verrückt machen. Und das Chaos wäre verheerend

Auch wenn ich glaube, daß ich die Antwort auf meine nächste Frage schon kenne, frag ich trotzdem.

Von welchem Fabelwesen würdest Du Dir am meisten wünschen, daß es wirklich existiert?

Ja, das wären definitiv die Elben. Aber Hobbits wären auch toll. Da würde ich, rein optisch, auch besser zu passen

Woher habe ich das mit den Elben nur gewußt?

In welcher Fantasiewelt würdest Du am liebsten einen Tag verbringen?

Mittelerde, ganz klar. Der Düsterwald reizt mich sehr.

Gibt es irgendwelche Filme oder Songs, die Du heimlich liebst und Dich dafür schämst?

Nein, schämen tue ich mich für keinen Film oder Song, den ich liebe. Es gibt sicher welche, die etwas aus der Reihe fallen, aber das ist okay. Zwischen meinen Fantasy- und Horrorfilmen befindet sich auch mal etwas wie ‚Stadt der Engel‘ oder ‚Romeo und Julia‘. Und irgendwo zwischen meinen Rock/Metal CDs findet sich bestimmt noch etwas von der Kelly Family. Bin da ziemlich schmerzfrei.

Kommen wir zur letzten Frage, wenn Dein Leben ein Buch wäre, welchen Titel hätte es?

Unkontrollierte Aneinanderreihung seltsamer Geschehnisse

Sicher spannend zu lesen.

Ja, die ein oder andere Sache könnte da schon recht spannend sein.

Da sind wir schon am Ende, ich sag vielen Dank für das tolle, offene Interview und den kleinen Einblick in Dein Leben und Deine Arbeit.

Sehr gerne. Es hat mir viel Spaß gemacht.

Das war SchaberSchnack #2. Ich hoffe, Euch hat das Interview gefallen und wir lesen uns bald wieder.

Eure Kreative Ruhrpottzicke